Nadine Gawron’s Haltung zum Job!

Lisa: Was bedeutet dir deine Arbeit bei Wesser/für den NABU – jenseits von der Bezahlung?
Nadine: „Mir war immer wichtig, dass der Job den ich ausübe, Sinn hat. Natur und Umwelt liegen mir sehr am Herzen. Ich verbringe fast jede freie Minute draußen. Es macht mich traurig zu sehen, wie viele Orte unter Klimawandel und Ausbeutung leiden. Dass ich durch meine Arbeit einen kleinen Teil zum Schutz der Natur beitragen kann, motiviert mich immer wieder an die Tür zu gehen.
Ich mache das nun seit neun Jahren. Wesser ist für mich mehr als nur ein Job! Ich bin hier mit 18 gestartet und quasi bei Wesser erwachsen geworden. Der Job hat mich geprägt, mir unglaublich viel beigebracht und ich habe Freundschaften fürs Leben geschlossen.“

Lisa: Setzt du dir Ziele vor oder während deiner Einsätze?
Nadine: „Mein Hauptziel ist immer, mein Bestes zu geben und die Zeit effizient zu nutzen. Zahlenziele stressen mich eher. Wenn ich weiß, ich habe alles gegeben, kann ich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
Ich versuche, fokussiert zu bleiben: keine unnötig langen Pausen, Handy aus, keine Social-Media-Ablenkung. Disziplin und Durchhaltevermögen sind entscheidend – einfach wirklich tun, wofür wir da sind: klingeln und Leute überzeugen mitzumachen!“

Lisa: Welche Haltung trägst du in dir, wenn du auf Menschen zugehst?
Nadine: „Ich gehe immer davon aus, dass die Menschen, die ich treffe, gute Menschen sind. Freundlichkeit zieht Freundlichkeit an. Das ist eine Haltung, die mir in jedem Fall guttut- egal ob das nun immer stimmt oder nicht. Meist summe ich ein Lied vor mich hin, das mir gute Laune macht. Ich glaube, es ist schön, wenn jemand mit positiver Energie vorbeikommt – das kann ansteckend sein.“

Lisa: Einzige Aufgabe also, deine Energie oben zu halten?
Nadine: „Ja genau. Und ich liebe es in der Primetime nochmal alles rauszuholen! Mein Ziel ist es dann alle Nachbesuche zu machen und jedem die Chance zu geben Mitglied zu werden. Wenn ein paar Türen offen bleiben, denke ich mir “Ach, eine Stunde würde ich gerne noch dranhängen.“ Auf manche Häuser freue ich mich dann sogar richtig, weil mich interessiert was da für Menschen wohnen.“

Lisa: Wie gehst du mit Frustration und vielen Absagen um?
Nadine: „Ich weiß, dass Neins dazugehören. Jeder hat das Recht, Nein zu sagen. Ich rechne von Anfang an damit, dass ich mir heute wieder viele Neins abholen werde. Aber ich weiß auch, dass es immer Menschen gibt, die Naturschutz wichtig finden und bereit sind zu investieren.
Wenn es gar nicht läuft, setze ich mir das Ziel: eine Person pro Stunde. Das ist völlig realistisch. Und wenn die Stunde um ist und ich keinen Erfolg hatte, dann habe ich die nächste Stunde – ganze 60 Minuten! um eine Person aufzuschreiben.
Jede Person an der Tür bekommt dieselbe Energie. Die kann ja nichts für die Neins davor.“

Lisa: Gibt es Routinen oder Rituale, die dir helfen, in deiner Kraft zu bleiben?
Nadine: „Ich starte jeden Tag mit einem Gebet. Das gibt mir Ruhe. Ich weiß, dass ich nie allein im Gebiet bin. Egal wie der Tag läuft, ich bin danach genauso viel wert wie vorher.“

Lisa: Wie schaffst du es, Menschen an der Tür wirklich zu erreichen?
Nadine: „Ich frage mich immer: Was braucht die Person gerade? Vielleicht den Kumpel aus dem Fitnessstudio, eine liebe Enkelin oder eine Kollegin von der Arbeit? Daran passe ich mich dann an.
Körperhaltung, Stimmlage und Wortwahl verraten immer viel. Ich versuche, die Wellenlänge der Person zu treffen. Dafür muss ich mich nicht verstellen.
Bei meiner Mama bin ich anders als bei Freunden, und trotzdem überall ich selbst. Meine Werberinnen-Identität ist einfach die energiegeladenere Version von mir und sie hat genauso viele Facetten wie die private Nadine.
Gleichzeitig behalte ich die Gesprächsführung und lenke es immer wieder zurück zum Thema Naturschutz. Wenn es zu weit abschweift, erkläre ich nochmal klar meinen Job und warum ich eigentlich da bin, lade ein letztes Mal zum Mitmachen ein- und ziehe dann freundlich weiter.“

Lisa: Wenn deine innere Haltung ein Symbol oder Tier wäre – welches wäre das?
Nadine: „Ein Eisvogel. Er ist bunt und wandlungsfähig. Genau wie ich, wenn ich mich auf Menschen einstelle. Er sieht friedlich aus, kann aber auch zuschnappen, wenn es drauf ankommt.
Bei der Einwandsbehandlung ist das wie das „Zuschnappen“ des Eisvogels: kurz, logisch, strukturiert und oft erfolgreich. Der Eisvogel begleitet mich seit meiner ersten Werbung. Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal einen live gesehen. Das war ein besonderer Moment.“

Lisa: Wie hat sich deine Haltung über die Jahre verändert?
Nadine: „Am Anfang hatte ich viel Druck. Ich wollte niemanden enttäuschen und hab mich oft gestresst. Heute weiß ich: Es kommt auf meine Haltung an. Und ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Mein Wert hängt nicht vom Ergebnis ab.“

Lisa: Was würdest du jemandem sagen, der gerade anfängt?
Nadine:

„1. Schreib alles auf! Notizen sind Gold wert. Lies sie immer wieder durch.
2. Disziplin und Durchhaltevermögen! Talent allein reicht nicht. Du brauchst viele Versuche. Also nutz die Arbeitszeit. Was du an Energie, Zeit und Wissen investierst, zahlt sich aus!
3. Sei ehrlich und du selbst. Finde deine Werberpersönlichkeit. Menschen spüren das.“